Im Auftrag der WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNG – WiG und STADT WIEN MARKETING produzierte die Drehstrom Filmproduktion im Sommer 2022 drei Videos mit den PreisträgerInnen des Wiener Gesundheitspreises 2022. Die Videos wurden bei der Preisverleihung am 19. September 2022 im Wiener Rathaus gezeigt und anschließend auf den Social Media Kanälen der Wiener Gesundheitsförderung veröffentlicht.
Alfred Auer: Der Verein Login ist eine auf bio-psychosoziales Wohlbefinden ausgerichtete Kultur- und Sport-Organisation. Zu den Zielgruppen muss man folgendes sagen: das es einerseits Menschen im Allgemeinen sind, die wir ansprechen wollen, speziell allerdings bewegungs- und sportferne Personen, oder Personen, die einen gesundheitlichen Förderbedarf haben. Für manche Menschen ist es so, dass sie in ihrer Biografie schlechte Erfahrungen mit Sport und Bewegung gemacht haben, weil der Leistungsaspekt, der Competition-Aspekt zu groß war beispielsweise. Oder um bei einer Aussage eines unserer Teilnehmenden zu bleiben, der gesagt hat: "Ich bin ja psychisch krank, ich kann keinen Sport machen." Und dieser Art von Selbstzuschreibung auch ein bisschen entgegenzuwirken und zu zeigen: ja, es geht. Das ist ganz wichtig. Und wenn man sieht, man ist nicht alleine mit einem kleinen Handicap, das man gleich einmal haben kann, dann fällt es noch viel leichter. Da ist man im öffentlichen Raum bei Wettbewerben dabei. Das ist natürlich eine Art Aufregung, aber wenn man es erlebt hat und erledigt hat und fertig ist mit einem Turniertag beispielsweise, dann bleibt ein gutes Gefühl zurück. Und um das geht es vordergründig auch, um bio-psychosoziales Wohlbefinden.
Romeo Bissuti: Gemeinsam mit dem Frauengesundheitszentrum FEM Süd haben wir das Projekt "Bewegung im Blick" umgesetzt. Hintergrund des Projektes ist es, dass sehr viele Jugendliche ein problematisches oder wenig Bewegungsverhalten haben. Wir wissen ja, dass bei Jugendlichen etwa 1/4 der Jugendlichen diese 60 Minuten am Tag Bewegung nicht einhalten. Wir wissen, dass es sehr viele Jugendliche mit psychischen Problemen gibt, es sehr viele Jugendliche gibt, die sehr ungesunde Ernährungsweisen an den Tag legen. Und hier gilt es Sport, Bewegung, die Lust an der Bewegung wieder an die Jugendlichen heranzubringen. Das war vor der Pandemie so, und ist wahrscheinlich mit der Pandemie natürlich auch noch stärker geworden. Im Projekt selbst haben wir jetzt Sport- und Bewegungsangebote in die offene Jugendarbeit gebracht. Wir sind zu offenen Jugendarbeitseinrichtungen hingegangen, zu Jugendzentren, zur aufsuchenden Jugendarbeit, und haben dort gemeinsam mit den Interessen der Jugendlichen uns überlegt: Was könnte für die Jugendlichen interessant sein? Was taugt denen? Vom Skateboard bis zum Bogenschießen, Slacklinen, Bouldern, Basketball, Eislaufen bis hin zu Tanzen, Yoga – also ganz unterschiedliche Sachen, die wir an die Jugendlichen gebracht haben. Und das hat den Jugendlichen wahnsinnig viel Spaß gemacht, weil viele von denen das Interesse an Bewegung schon lange nicht mehr gespürt haben, schon lange weg davon waren, kein Geld dafür gehabt haben, gar nicht auf die Idee gekommen sind, vielleicht zu passiv nur vor dem Handy gehängt sind. Und von daher war es für uns eine tolle Sache, das an die Jugendlichen heranzubringen. Und wir haben auch ein sehr, sehr positives Feedback von den Jugendlichen selber bekommen.
Johannes Wimmeder: Unser Verein macht Skateboardkurse und Sozialprojekte und wir verstehen uns als Interessensvertretung für die SkateboarderInnen in Wien. Im vergangenen Herbst haben wir unser erstes größeres Projekt gestartet: "On Board". Das ist ein skateboardorientiertes Kinder- und Jugendprogramm. Und im Großen und Ganzen ist es darum gegangen, Skateboarden als Tool für die Kinder- und Jugendarbeit zu nutzen. Wir haben uns drei Skateparks ausgewählt, in Wien, im 9. und im 20. Bezirk, und haben über acht Wochen lang Skateboardkurse veranstaltet. Und es war kein Olympiatraining, sondern das waren Skateboardkurse, wo wir versucht haben Life-Skills zu vermitteln. Über die acht Wochen haben sich 49 TeilnehmerInnen angemeldet. Es haben sich besonders viele Mädchen angemeldet. Es hat auch "Girls only Gruppen" gegeben und die waren besonders nachgefragt. Also haben wir auch aufgestockt. Dank der Unterstützung von unseren Fördergeber*innen haben wir das ganze Projekt kostenlos anbieten können und wir haben dadurch vor allem jene Kinder und Jugendliche erreicht, die sich so eine Freizeitgestaltung oder so eine Betreuung sonst nicht leisten könnten. Und wir haben gesehen, dass so ein Angebot für Bewegung, für coole Selbsterfahrungen und für den sozialen Austausch dringend gesucht werden.
Im Jahr 2022 wurden im Rahmen des Wiener Gesundheitspreises mehrere herausragende Projekte in der Kategorie „Gesundheit und Sport/Bewegung“ ausgezeichnet. Diese Initiativen zeichnen sich durch innovative Ansätze zur Förderung von Bewegung und Gesundheit in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aus. Die Preisträger*innen erzählen in diesem Video von ihren Projekten:
ON BOARD – skateboardorientiertes Jugendprojekt: Das Projekt „ON BOARD“ des Skateboard Club Vienna nutzt die Faszination des Skateboardens, um Jugendliche zu körperlicher Aktivität und sozialer Teilhabe zu motivieren. In Zusammenarbeit mit Partnern wie der Concrete Jungle Foundation und Juvivo Neun bietet das Projekt betreute Skateboard-Workshops an, die nicht nur sportliche Fähigkeiten fördern, sondern auch das Selbstbewusstsein und die soziale Integration der Teilnehmenden stärken.
Bewegung im Blick – Bewegung, Sport und Gesundheit für Mädchen und Burschen in der außerschulischen Jugendarbeit: Das Institut für Frauen- und Männergesundheit (FEM und MEN) entwickelte gemeinsam mit dem Verein Wiener Jugendzentren das Projekt „Bewegung im Blick“. Ziel ist es, geschlechtssensible Bewegungsangebote für Jugendliche in der außerschulischen Jugendarbeit zu schaffen. Durch gezielte Programme werden Mädchen und Burschen gleichermaßen ermutigt, körperlich aktiv zu sein und ein gesundes Bewegungsverhalten zu entwickeln.
loginsSportInclusion – Sport – Gesundheit – Soziales: Der Verein LOGIN – Verein zur Gesundheitsförderung und sozialen Integration initiierte das Projekt „loginsSportInclusion“, das Sport als Mittel zur sozialen Integration nutzt. Durch niederschwellige Bewegungsangebote werden Menschen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen zusammengebracht, um gemeinsam körperlich aktiv zu sein und soziale Barrieren abzubauen. (WiG Wiener Gesundheitsförderung)
Diese Projekte zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig und kreativ Gesundheitsförderung im Bereich Sport und Bewegung gestaltet werden kann. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Förderung eines gesunden Lebensstils in der Wiener Bevölkerung.
Dieter Schrattenholzer: Das Fußballprojekt "Heimspiel" ist in seiner Art und seiner Durchführung ein sehr einfaches Projekt. Es ist ein Fußballprojekt, das den Fußball wieder in den Mittelpunkt stellt. Das für die Zielgruppe, für Mädels und für Jungs von 4 bis 10 Jahren angeboten wird. Das Schöne an dem Projekt ist eben gerade auch für diese Altersgruppe, die entwachsen gerade der Sandkiste, sind aber noch zu jung für andere Sportstätten vielleicht in Wien, trauen sich dort auch noch nicht so hin, und die Eltern haben auch noch was dagegen. Die hätten es gerne noch, dass die Spielfläche näher am Zuhause ist. Wir bieten das an in Wohnhausanlagen, die letzten zwei Jahre gemeinsam mit Wiener Wohnen, das heißt direkt vor Ort – die Spielfläche oder das Spielstadion ist wirklich zu Hause. Und das ist gerade für diese Zielgruppe was Wunderbares. Es braucht auch nicht viel, so ein Heimspielstadion aufzubauen. Wir brauchen ein Lastenrad, ein E-Lastenrad natürlich, mit dem kommen wir und das Stadion besteht eigentlich aus sechs Bankerl. Zwei davon sind die Tore, vier davon sind die Spielfeldbegrenzung und sind gleichzeitig Sitzmöglichkeiten. Wir wissen es als Österreicher und Österreicherinnen, wir sind alle Fußballtrainer. Das heißt, es kommen auch die Eltern mit dazu, es kommen die Hausbesorger dazu, es kommen vielleicht ein paar Pensionisten dazu, um zu sehen, was ist denn da los? Und so kommt man ins Gespräch. Es werden neue Freundschaften geknüpft unter den Kids, man lernt sich besser kennen, andere Freundschaften werden vertieft. Und das ist das einfache Prinzip vom Heimspiel. Und das ist auch der Grund, warum es so erfolgreich ist.
Anna Henkes: Als Mobilitätsagentur Wien fördern wir das Radfahren und zu Fuß gehen in der Stadt mit verschiedensten bewusstseinsbildenden Maßnahmen. Wir haben dabei auch einen besonderen Fokus auf Kinder und Jugendliche. Und bei unserem Projekt "Grätzl-Rallyes" laden wir Kinder dazu ein, ihre direkte Wohnumgebung genau unter die Lupe zu nehmen. Es gibt dabei 23 Grätzl-Rallyes, für jeden Wiener Bezirk eine. Die Grätzl-Rallyes sind Teil unseres Mobilitäts-Bildungsprogramms für Volksschulen "Die Stadt und Du". Das Mobilitäts-Bildungsprogramm steht allen Wiener Volksschulen gratis zur Verfügung. Wir waren selber überrascht von den vielen positiven Rückmeldungen, die wir bekommen haben und auch Anfragen von Privatpersonen und haben uns deshalb auch entschieden, unsere Grätzl-Rallyes online zum Download zur Verfügung zu stellen. Lehrpersonen können die Hefte bei uns in Klassenstärke bestellen und wir konnten auch in Kooperation mit Wien Extra bereits 6000 Hefte für Privatpersonen verteilen. Wir arbeiten daran, auch noch weitere Routen auszuarbeiten und weitere Routen zur Verfügung zu stellen. Außerdem arbeiten wir auch daran, unser Mobilität-Ausbildungsprogramm auszubauen und für die Sekundarstufe I auch etwas anzubieten.
Renate Schnee: Der Verein Nachbarinnen beschäftigt geflüchtete und migrierte Frauen, die zu sozialen Assistentinnen ausgebildet werden. Und mit ihrer Muttersprachenvielfalt und ihrer interkulturellen Kompetenz gehen sie in Wien auf ihre Landsleute zu, und zwar auf die, die besonders zurückgezogen leben. Bei diesen Hausbesuchen verhandeln die Nachbarinnen mit den Frauen oder mit den Familien jeweils individuelle Vereinbarungen. Das sind Aufgaben oder Schritte, die diese Frau oder diese Familie erstmals macht. Und beim nächsten Hausbesuch wird reflektiert, wie das gelungen ist, was es bewirkt hat und was der nächste Schritt sein wird. Und dann war plötzlich der Lockdown und die Hausbesuche waren nicht mehr möglich. Und den Nachbarinnen war aber sehr schnell klar, dass es jetzt umso mehr notwendig ist, diese Beziehungskontinuität zu erhalten. Und sie haben die Hausbesuche ganz einfach ins Freie verlegt. Egal wie kalt das Wetter war, die Frauen wurden aus den Wohnungen gebeten und die Beratungsgespräche wurden als Spaziergänge organisiert. Und so wurden in der Zeit 35 Familien mit diesem Coaching in Gehen begleitet, in 180 solchen Empowerment-Spaziergängen. Und was so nebenbei passiert ist, dass die Frauen in ihren Stadtteilen plötzlich gute Orte entdeckt haben, die sie jetzt nach wie vor mit ihren Kindern aufsuchen.
Im Jahr 2022 wurden im Rahmen des Wiener Gesundheitspreises mehrere herausragende Projekte in der Kategorie „Gesund in Grätzel und Bezirk“ ausgezeichnet. Diese Initiativen zeichnen sich durch innovative Ansätze zur Förderung von Gesundheit und sozialem Zusammenhalt in verschiedenen Wiener Bezirken aus. Die Preisträger*innen berichten in dem Video von ihren Projekten:
Heimspiel Wien – SOS-Kinderdorf Wien West: „Heimspiel Wien“ ist ein Fußballprojekt des SOS-Kinderdorf Wien West, das Kindern in Wohnhausanlagen die Möglichkeit bietet, gemeinsam zu spielen und sich zu bewegen. Mit einfachen Mitteln wie Bänken als Tore und einem Ball wird der öffentliche Raum zum Spielfeld. Das Projekt fördert nicht nur die körperliche Aktivität, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl und die soziale Integration der teilnehmenden Kinder.
COACHING IM GEHEN – Verein NACHBARINNEN in Wien: Der Verein NACHBARINNEN in Wien bietet mit „COACHING IM GEHEN“ ein innovatives Beratungsformat an, bei dem Gespräche während gemeinsamer Spaziergänge stattfinden. Dieses niederschwellige Angebot richtet sich insbesondere an Frauen mit Migrationshintergrund und kombiniert körperliche Bewegung mit psychosozialer Unterstützung. Durch das Gehen in vertrauter Umgebung entsteht eine offene Atmosphäre, die den Austausch erleichtert und das Wohlbefinden fördert.
Grätzl-Rallye – Mobilitätsagentur Wien: Die „Grätzl-Rallye“ der Mobilitätsagentur Wien ist ein interaktives Bildungsangebot für Volksschulkinder, das Bewegung, Stadterkundung und Rätselspaß miteinander verbindet. In Form einer Schnitzeljagd entdecken die Kinder ihr Grätzel, lösen Aufgaben und lernen ihre Umgebung besser kennen. Das Projekt fördert nicht nur die körperliche Aktivität, sondern auch das Bewusstsein für den eigenen Lebensraum und die Freude an gemeinsamer Bewegung.
Diese Projekte zeigen eindrucksvoll, wie durch kreative und partizipative Ansätze die Gesundheit und das soziale Miteinander in Wiener Bezirken gestärkt werden können. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Förderung eines gesunden und aktiven Lebensstils in der Stadt.
Ursula May: Die Wiener Pensionisten Wohnhäuser, auch Häuser zum Leben genannt, sind der größte Anbieter für betreutes Wohnen in Österreich. Bei uns werden fast 10.000 BewohnerInnen und 20.000 Klub-BesucherInnen betreut, gepflegt, versorgt, und es arbeiten dafür um die 5.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Das heißt, es kommt schon vor, dass das Thema sexuelle Belästigung für Unsicherheit oder Unklarheit bei Mitarbeiterinnen und Führungskräften sorgt. Daher haben wir uns entschlossen, eine große, nachhaltige Kampagne zu starten – unter dem Motto „#Es reicht!“. Wir haben zuerst zwei Videos produziert und konzipiert und mit den Mitarbeiterinnen gestaltet. Mitarbeiterinnen haben dabei mitgewirkt, und es gab einerseits die Täter*innensicht als auch die Opfersicht in den Videos. Diese Statements gingen wirklich unter die Haut und haben ein sehr großes Interesse für dieses Thema hervorgerufen. Es geht bei diesem Thema sehr darum, eine gesunde Arbeitsatmosphäre zu schaffen. In einem angenehmen Arbeitsklima kann ich eine gute Arbeit leisten, und das wirkt sich wieder positiv auf die Arbeit für unsere BewohnerInnen und Klub-BesucherInnen aus. Außerdem rückt durch diese Kampagne die ganz klare Haltung der Häuser zum Leben in den Fokus: Sexuelle Belästigung wird bei uns nicht geduldet.
Walter Pucher: Das Tagungszentrum Obdach Josi existiert schon seit circa 30 Jahren, genau genommen seit 1989. Man kann in Josi Notessen bekommen, man kann kochen. Auch zum Thema Hygiene: man kann Wäsche waschen, man kann duschen, und es gibt sozialarbeiterische Beratung. Die Idee des Projektes „Josi macht gesund“ war, bestehende Kooperationen, die teilweise seit langen Jahren schon bestehen, zu intensivieren und auszubauen und auch neue Angebote anzubieten bzw. zu entwickeln. Ganz konkret bieten wir an: psychotherapeutische Betreuung, psychiatrische Betreuung über den PSD – Psychosoziale Dienste. Wir bieten eine allgemeinmedizinische Betreuung über das Neunerhaus-ÄrztInnen-Team und den Louise Bus. Zwei Initiativen möchte ich noch explizit ansprechen. Das eine ist eine Kooperation mit der Suchthilfe Wien. Und das zweite besondere Herzensanliegen ist eine Kooperation mit der WPB, mit dem Mobilen Hauskrankenpflege, der Wiener Pflege- und Betreuungsdienste – die Josi Nurse. Die Ideengeberinnen und Ideengeber für die Zukunft von „Josi macht gesund“ werden die Nutzerinnen und Nutzer der Einrichtung sein, und es wird unsere Aufgabe sein, diese Ideen aufzunehmen und in Kooperation mit unseren fantastischen Basismitarbeiter*innen und in unserer Führungsriege bestmöglich umzusetzen.
Tanja Fruhmann: Der Wiener Gesundheitsfonds hat gemeinsam mit der Österreichischen Gesundheitskasse, mit der Sozialversicherung der Selbstständigen, der Versicherungsanstalt öffentlicher Bediensteten, Eisenbahnen und Bergbau das Projekt „PatientInnen-Partizipation“ im Diabetes Zentrum initiiert. Wir haben uns auch als Umsetzungspartner die Gesundheit Österreich GmbH ins Boot geholt, und gemeinsam mit Menschen mit Diabetes Mellitus sowie zukünftigen Mitarbeiterinnen des Diabetes Zentrums entwickeln wir dieses Projekt. Uns ist es wichtig, Angebote zu schaffen, die den Bedürfnissen der PatientInnen entsprechen. Und wir wollen sie zielgerichtet in eine gute Versorgung bringen. Es ist uns im Projekt sehr wichtig, Menschen mit Migrationshintergrund sowie sozial benachteiligte Menschen mit ins Projekt zu nehmen. Wir wollen vor allem auch ihre Bedürfnisse berücksichtigen und haben hierzu spezielle Fokusgruppen mehrsprachig durchgeführt. Das Diabetes Zentrum Wienerberg befindet sich derzeit im Umbau, und es ist geplant, die Einrichtung Anfang 2023 fertigzustellen. Und ab dann wollen wir Beteiligungsmaßnahmen im Diabetes Zentrum implementieren. Wir wollen sie aktiv leben und weiterentwickeln. Und uns ist es wichtig, dass Patientinnen und Patienten gehört werden und mit den zukünftigen Mitarbeiterinnen des Diabetes Zentrums auf Augenhöhe arbeiten, von ihnen gehört und gesehen werden.
Vicky Plangl: Ich heiße Vicky Plangl und ich unterrichte in einer Neuen Mittelschule im 15. Gemeindebezirk. Die Idee von diesem Projekt entstand, nachdem wir zwei Lehrerinnen gemeinsam mit den Schülerinnen einen Lehrgang der WiG besucht haben, und zwar den Lehrgang zum Jugend Gesundheits-Coach. Da war es eben gedacht, dass die zwei Schülerinnen die drei Säulen der schulischen Gesundheitsförderung bzw. gesunde Ernährung, Bewegung und gesundes Denken und Fühlen auch ihren Mitschülern beibringen – natürlich mit unserer Unterstützung. Es war auch das Thema sehr interessant, weil eigentlich ist es etwas, was wir als Erwachsene nicht gelernt haben: gesund zu leben, auf unsere Resilienz zu schauen. Und wir haben ein Thema gehabt, wo wir eigentlich nicht für die Schule lernen oder für eine Note, sondern auch für uns selbst, für das Leben. Es war auch ganz wichtig, glaube ich, auch für die neue Zeit, die wir jetzt erleben. Das ist die Zeit der Digitalisierung, weil wir das auch als einen Ausgleich gesehen haben oder als Ergänzung zu dieser neuen Zeit. Denn man kann auch digital gesund bleiben, wenn man auf das Wichtigste fokussiert – auf unsere Bedürfnisse – und auch uns selbst nicht vergessen. Und ich glaube, das ist etwas, was in der Schule auch als Bildungsziel ganz wichtig ist.
Im Jahr 2022 wurden im Rahmen des Wiener Gesundheitspreises mehrere herausragende Projekte in der Kategorie „Gesund in Einrichtungen und Organisationen“ ausgezeichnet. Diese Initiativen zeigen eindrucksvoll, wie Gesundheit in unterschiedlichen Institutionen gefördert und nachhaltig verankert werden kann. Die Preisträger*innen erzählen im Video-Interview über ihre preisgekrönten Projekte:
ParDi: Patient*innenbeteiligung im Diabeteszentrum Wienerberg: Das Projekt „ParDi“ zielt darauf ab, die Beteiligung von Patient*innen im Diabeteszentrum Wienerberg nachhaltig zu etablieren. Durch aktive Mitgestaltungsmöglichkeiten sollen Betroffene stärker in Behandlungsprozesse eingebunden werden, um die Qualität der Versorgung zu verbessern und die Gesundheitskompetenz zu fördern. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Stadt Wien – Strategische Gesundheitsversorgung (MA 24), der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) und FEM Süd.
Obdach Josi macht gesund: Das Tageszentrum Obdach Josi bietet mit dem Projekt „Obdach Josi macht gesund“ vielfältige Gesundheitsangebote für obdachlose Menschen. In Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen wie den Psychosozialen Diensten Wien, neunerhaus und der Caritas werden medizinische und psychosoziale Unterstützungsleistungen bereitgestellt. Innovative Teilprojekte wie „Josi Nurse“ und „Suchthilfe vor Ort“ ergänzen das Angebot und tragen zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Nutzer*innen bei.
Es reicht! Kampagne gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz: Das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP) initiierte die Kampagne „Es reicht!“, um sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zu thematisieren und präventiv dagegen vorzugehen. Durch Aufklärung, Schulungen und klare Richtlinien wird ein respektvolles und sicheres Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden geschaffen.
Drei Säulen der schulischen Gesundheitsförderung: Die Mittelschule Selzergasse in Wien entwickelte ein ganzheitliches Konzept zur Gesundheitsförderung, das auf drei Säulen basiert: Bewegung, Ernährung und psychosoziale Gesundheit. Durch vielfältige Maßnahmen werden Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern gleichermaßen in die Gesundheitsförderung eingebunden, um ein gesundes Schulumfeld zu schaffen.
Diese Projekte verdeutlichen, wie durch gezielte Maßnahmen und Kooperationen Gesundheit in verschiedenen Einrichtungen und Organisationen gefördert werden kann. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und zum Wohlbefinden der Wiener Bevölkerung.
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