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VIDEOS ZUM "WIENER GESUNDHEITSPREIS 2021"

Im Auftrag der WIENER GESUNDHEITSFÖRDERUNG – WiG und STADT WIEN MARKETING produzierte die Drehstrom Filmproduktion im August & September 2021 drei Videos mit den PreisträgerInnen des Wiener Gesundheitspreises 2021. Die Videos wurden bei der Preisverleihung im Wiener Rathaus gezeigt und anschließend auf den Social Media Kanälen der Wiener Gesundheitsförderung veröffentlicht.

WIENER GESUNDHEITSPREIS 2021 - GESUND LEBEN IN CORONA-ZEITEN

  • Video Transskript - Wiener Gesundheitspreis 2021 - Gesund Leben In Corona-Zeiten
  • Agnes Panagl: Unsere Projektgruppe besteht aus Psycholog*innen, Pädagog*innen und Mediziner*innen. Wir sind alle an der Universitätskinderklinik tätig. Ein Teil der Gruppe arbeitet an der Tagesklinik für pädiatrische Psychosomatik. Der andere Teil des Projektteams stammt von der Neonatologie, allen voran Dr. Philipp Steinbauer, der nicht nur ein guter Arzt, sondern auch ein hervorragender Grafiker ist und ein kreativer Kopf ist. Und der hat die Coronarsuperheros geschaffen. Diese Comichelden sollten den Kindern als Identifikationsfiguren dienen und es ihnen leichter machen, sich mit diesen Maßnahmen zu identifizieren und sie umzusetzen. Warum muss man sich die Hände waschen? Warum ist dieses lange, ausführliche Händewaschen wichtig? Da haben wir zum Beispiel den Kindern so Glitzerseife auf die Hände getan und sie erfahren lassen: Wie ist denn das, wenn ich etwas angreife mit der Glitzerseife? Und ich muss mir vorstellen, das sind lauter Viren, die Krankheitserreger sind. Und dann mussten sie sich mal ganz kurz nur die Hände waschen, und haben entdecken können, dass wenn ich mir nur kurz die Hände wasche, und ich etwas angreife, ist auch noch alles voller Viren und vor allem auch, wenn ich mir dann ins Gesicht greife. Unsere Erfahrung war, dass das extrem gut angekommen ist bei unseren kleinen Patient*innen an der Klinik. Ich glaube, das war für uns alle die wichtigste Erfahrung. Einfach wieder mal die Bestätigung zu bekommen, wie wichtig es ist, die Kinder ernst zu nehmen, die Kinder auch zu begleiten, und die Kinder auch mit ausreichenden und altersadäquaten Informationen zu versorgen.

    Susanne Kritzer: Der Samariterbund ist eine der größten Rettungs- und Gesundheitsorganisationen Österreichs und betreibt auch sehr viele soziale Projekte, wie zum Beispiel die Wohnungslosenhilfe, Sozialmärkte oder auch Flüchtlingshilfe. Ich informiere nicht nur Journalist*innen und die breite Öffentlichkeit über die vielfältigen Themen des Samariterbunds, sondern auch Kinder. Und dabei helfen mir Sam und Rita. Das sind die lustigen Rettungshunde des Samariterbunds, die auf Familienveranstaltungen oder auch in Kinderrätselheften, in Broschüren, Kindern Erste-Hilfe-Tipps geben und soziales Verhalten fördern. Und in den vergangenen eineinhalb Jahren war natürlich das große Thema Corona. Auch für Kinder, und damit auch für Sam und Rita. Daher hat der Samariterbund ein Projekt ins Leben gerufen, einen speziellen Corona-Infofolder speziell für Kinder aufzubereiten. Einerseits, um die Pandemie einzudämmen und andererseits auch, um Aufklärungshilfe zu bieten. Dieser Infofolder wurde an Kinder in Schulen in ganz Österreich verteilt, und es geht darin darum, dass Sam und Rita kindgerecht Kindern erklären, wie sie sich bestmöglich vor einer Ansteckung mit dem Corona Virus schützen können. Das Konzept und die Texte wurden von mir erstellt. Meine Kollegin Irene Schweighofer ist für die Illustration und für die Grafik verantwortlich. Wir beide geben schon seit vielen Jahren Sam und Rita ihre Stimme und ihre Konturen und das macht uns richtig viel Spaß.

    Roland Reithofer: Suchterkrankung oder riskanter Konsum bedeutet, in Krisensituationen zu sein. Das heißt, wir können Krise. Und am Anfang dieser Pandemie, mit dem das wir das können, war uns ganz schnell sehr klar, dass die Menschen, für die wir arbeiten, Menschen sind, die von der Pandemie im Besonderen betroffen sind. Hier haben wir die aufsuchende Notversorgung gemacht, dass Menschen, die zu Hause sind, in Quarantäne - wie auch immer - und Medikamente brauchen, Infektionsprophylaxe etc. Wir setzen uns mit der Apotheke in Verbindung und bringen alles direkt hin. Menschen, die suchterkrankt sind und andere große Problemlagen haben, wie Wohnungslosigkeit etc. können nicht so einfach sich Termine ausmachen. Und für die haben wir Pop-Up-Testungen gemacht. Und wir haben Care Pakete ausgegeben, in denen Grundnahrungsmittel, ein Pappteller, eine Serviette drin waren, dass man essen kann, und eben die nötigsten Geschichten, um die Hygiene vor Ort selber zu machen. Handdesinfektion, Maske, derartige Dinge. Und das zweite ist die Information. Neben den Informationen, die wir auch in dem Care Paket gehabt haben, haben wir große Informationskampagnen gestartet. Du bist wertvoll, dein Leben zählt. Wir haben Plakatkampagnen gemacht, um eben genau suchtkranken Menschen die wichtigsten Informationen zu geben. Was bedeutet eine Seuche, wenn du schon so körperlich beinand bist? Gerade wenn man gegen Beschämung von Menschen und Krankheiten arbeitet, ist Anerkennung Balsam auf die Seele von Menschen, die betroffen sind und auf die Seele, die mit Menschen arbeiten, die betroffen sind. Dankeschön.

Beim Wiener Gesundheitspreis 2021 wurden in der Kategorie „Gesund leben in Corona-Zeiten“ drei Projekte ausgezeichnet, die mit kreativen und zielgruppenspezifischen Ansätzen zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie beitrugen. Die Preisträger*innen erzählen von ihren Projekten in den Video-Interviews:

Das Projekt „We care!“ der Suchthilfe Wien richtete sich an besonders vulnerable Gruppen – Menschen mit Suchterkrankungen oder psychischen Belastungen. Im Fokus stand eine schnelle und niederschwellige Unterstützung durch Maßnahmen wie aufsuchende Notversorgung, die Verteilung von Care-Paketen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln, mehrsprachige Sensibilisierungskampagnen („Du bist wertvoll!“) sowie kostenfreie COVID-19-Antigen-Tests für Klient*innen. Das Projekt setzte ein starkes Zeichen für soziale Verantwortung in der Krise.

Der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs entwickelte mit „Sam & Rita – Corona Spezial“ kindgerechte Materialien, die Kindern die Pandemie sowie wichtige Schutz- und Hygienemaßnahmen spielerisch erklärten. Mit verständlichen Inhalten, Bildern und Videos wurde ein Zugang geschaffen, der Ängste nahm und Wissen vermittelte – angepasst an das Alter und das Verständnisniveau der Kinder.

Mit dem Projekt „CARTOON“ der Medizinischen Universität Wien wurden Superheld*innen zu pädagogischen Helfern: In Zeichnungen und kurzen Geschichten vermittelten sie Kindern Wissen über das Coronavirus und richtige Hygienemaßnahmen. Das spielerische Konzept stärkte Gesundheitskompetenz und Eigenverantwortung bei jungen Zielgruppen.

WIENER GESUNDHEITSPREIS 2021 - GESUND IN GRÄTZEL & BEZIRK

  • Video Transskript - Wiener Gesundheitspreis 2021 - Gesund in Grätzel & Bezirk
  • Romeo Bissuti: MEN bildet gemeinsam mit FEM und FEM Süd das Institut für Frauen- und Männergesundheit. Und seit fast 30 Jahren bieten wir Gesundheitsförderungsprojekte speziell für sozial benachteiligte Zielgruppen an - also das ganze Institut - wir seit etwa 20 Jahren. Das Projekt Social Barbers hatte zum Ziel, Herrnfriseur*innen auszubilden als Gesundheitsmultiplikatoren. Und wir haben uns gedacht, der Friseurladen ist vielleicht auch ein spannender Ort, bestimmte Zielgruppen zu erreichen, die man sonst nicht so gut erreichen kann. Und es ergeben sich doch beim Friseur, beim Rasieren, bestimmte Gespräche, Themen, die auch gesundheitsnah sind. Auch mit der emotionalen Befindlichkeit in einem vertrauten Rahmen. Und wir haben uns gedacht, wir starten hier mal einen Testballon, ein Pilotprojekt, finanziert über die Sozialen Innovationen. Die haben uns das möglich gemacht. Wir haben dann in Zusammenarbeit mit einem Friseursalon im 3. Bezirk 14 Gesundheitsmultiplikatoren ausgebildet. Viele Themen sind von den Friseur*innen selber gekommen. Da waren Themen dabei, Umgang mit Eifersucht zum Beispiel, Umgang mit psychischen Belastungen, mit Depressionen, bei Trennung, Scheidung, also ganz alltägliche Probleme. Natürlich war das Thema Corona ein Dauerbrenner, muss ich glaube ich auch nicht lange sagen. Uns hat wirklich sehr überrascht, dass es ein so positives Echo war, und dass so viel Interesse gekommen ist und dass wir tatsächlich auch hier einen Stein umgedreht haben, wo wir wirklich etwas Spannendes gefunden haben.

    Alexander Hengl: Das Marktamt in Wien muss ich ja normalerweise nicht vorstellen. Es ist zuständig für die Abhaltung von Märkten, für die komplette Lebensmittelkontrolle, und auch der behördliche Konsument*innenschutz gehört dazu. Wir haben uns überlegt, am Schlingermarkt, oder am Floridsdorfer Markt, wie er offiziell heißt, ist es in Sommermonaten wirklich sehr heiß. Es gibt dort keine schattenspendenden Bäume. Es gibt tatsächlich nur eine große Betonfreifläche, und dort hat es gefühlte 50° C. Und bei diversen Sommerveranstaltungen, die von uns durchgeführt wurden, war es einfach brütend heiß. Da ergab sich dann die Möglichkeit ein Airship One, so hat sich das damals genannt, einmal auszuprobieren. Das ist auch im Jahr 2019 ein paar Monate vorm Museumsquartier gestanden. Und da ist dann die Idee entstanden. Ja, man könnte das doch auch weiter vergrößern. Zusammen mit dem damaligen Projektleiter und zusammen mit der Bezirksvorstehung und zusammen mit der Magistratsdirektion, die das sehr gut unterstützt haben, haben wir dann tatsächlich dieses Tröpferlbad 2.0 bauen können letztes Jahr. Es geht darum, dass sich dort 30 Personen bequem hinsetzen können. Das heißt, auf dem Marktgebiet wurde eine konsumfreie Zone erschaffen, und bis jetzt haben die Messungen ergeben, dass tatsächlich 6°C weniger als normale Umgebungstemperatur dort gemessen wurden. Das heißt, das merkt man schon ordentlich. Und das bei einem geringen Wasserverbrauch von circa 1,5 Litern pro Stunde. Ob wir das dann auf anderen Märkten auch installieren oder nicht, wird die Zeit zeigen, wird auch das Projekt oder der Projektpartner Green for Cities zeigen. Weil da wird natürlich laufend gefeilt daran, dass das natürlich verbessert wird und noch besser funktionieren soll als das, was wir jetzt schon haben.

    Rosa Bergmann: Wir bieten kostenloses Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche an, die sich das unter den Umständen, in denen sie leben, nicht leisten können, weil Freizeitangebote doch oft mit hohen Kosten verbunden sind. Meine Kolleginnen und ich haben Erfahrung in der Schule gemacht, sind über Teach for Austria, einem Quereinstiegsprogramm in die Schule gegangen, und haben dort Kinder in Mittelschulen begleitet über mehrere Jahre. Und dort ist uns schon aufgefallen, dass es den Kindern eben an diesen Weiterbildungen in der Freizeit auch fehlt. Also, dass es nicht nur in der Schule schwierig ist aufzuholen, was mir vielleicht von zu Hause fehlt, sondern auch am Nachmittag viel Zeit da ist, in der ich mich weiterbilden könnte, neue Dinge lernen könnte. So sind wir eben dazu gekommen, die Vienna Hobby Lobby ins Leben zu rufen, diese kostenlosen Freizeitkurse mit Ehrenamtlichen zu organisieren, und für die Jugendlichen somit ein Angebot am Nachmittag zu schaffen. Wir machen Werbung für unser Angebot über Schulen. Also wir haben verschiedene Partnerschulen, die dann eben in der lokalen Nähe quasi die Kinder unterrichten, und wo wir dann hingehen und quasi Werbung machen für das Projekt, und die Kinder dann am Nachmittag aus verschiedenen Schulen an einem Standort zusammenkommen, sich dort kennenlernen, ein bisschen vernetzen und über ihre gemeinsame Leidenschaft sie auch Freundschaften knüpfen, sich weiterentwickeln. Wir haben vier Standorte mittlerweile. Die sind einerseits im 10. Bezirk in Wien, im 3. Bezirk an der Grenze zum 11. Bezirk, im 16. Bezirk und im 20. Bezirk. Wir haben in den letzten 2 Jahren in über 80 Kursen mehr als 1000 Jugendliche erreicht und begleitet und mithilfe von mehr als 70 ehrenamtlichen Kursleiter*innen diese Kurse ermöglicht.

Beim Wiener Gesundheitspreis 2021 in der Kategorie „Gesund in Grätzel und Bezirk“ wurden drei Projekte ausgezeichnet, die durch kreative und nachhaltige Ansätze zur Gesundheitsförderung im direkten Lebensumfeld der Wiener Bevölkerung beitragen. Die Preisträger*innen berichten von ihren Projekten:

Das Projekt „Social Barbers“ des Männergesundheitszentrums MEN bildet Friseure zu Gesundheitsmultiplikatoren aus, die in ihrer vertrauten Umgebung – dem Friseursalon – niederschwellige Informationen zu Männerthemen und Gesundheitsfragen weitergeben. Durch dieses direkte, persönliche Setting werden Männer gezielt angesprochen und für Gesundheitsvorsorge sensibilisiert.

Die Vienna Hobby Lobby überzeugte mit dem Projekt „Kein Bock auf Couch“, das Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien kostenlose Freizeitkurse bietet. Mit über 80 Angeboten in den vergangenen zwei Jahren und mehr als 1.000 erreichten Teilnehmer*innen wird nicht nur Bewegung gefördert, sondern auch soziale Teilhabe und mentale Gesundheit gestärkt.

Mit dem Projekt „Tröpferlbad 2.0“ reagierte das Marktamt Wien (MA 59) auf die gesundheitlichen Herausforderungen durch Hitzewellen im städtischen Raum. Am Schlingermarkt in Floridsdorf wurden begrünte, beschattete „Cooling Spots“ mit Nebeldüsen eingerichtet, die das Mikroklima verbessern und insbesondere älteren Marktbesucherinnen sowie Standlerinnen Schutz vor Überhitzung bieten.

WIENER GESUNDHEITSPREIS 2021 - GESUND IN EINRICHTUNGEN & ORGANISATIONEN

  • Video Transskript - Wiener Gesundheitspreis 2021 - Gesund in Einrichtungen & Organisationen
  • Bernadette Waschkau-Homberg: Die Schule, aus der ich komme, ist eine Schule für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf im 21. Bezirk. Ich bin Klassenlehrerin und meine Schulstufe, also die Kinder, die ich unterrichte, sind zwischen acht und neun. Es hat so begonnen, dass wir bedingt durch Corona als Schule auf vieles verzichten mussten. Also haben sich meine Kollegin Karin und ich überlegt, wie wir praktisch am Laufenden bleiben. Wir sind eine Schule für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. Das sind Kinder, die geistig behindert sind. Da bekommen wir ein Bus-Budget, das war der Vorteil. Also durften wir einmal pro Woche, das haben wir uns vorgenommen, wegfahren. Ich habe auch eine Ausbildung als Waldpädagogin. Wir waren in allen Wiener Wäldern, die es gibt, glaube ich, und sind auch zum Teil nach Niederösterreich gefahren. Wir waren wirklich einmal in der Woche fix draußen. Das war uns dann aber noch zu wenig. Wir haben gesagt, wir beginnen mit einem Lauftraining. Das fängt an mit 500 Metern, und wir steigern uns. Unsere Strecke war dann zwischen zwei und drei Kilometer. Zuerst sind wir schon ein bisschen belächelt worden, aber im Grunde war es dann so, dass sieben oder acht Klassen gesagt haben: Das ist eine gute Idee, kostet nix. Also Laufausrüstung, ja bitte. Aber trotzdem, acht Klassen gehen auf einmal laufen. Zur Fitness für die Kinder, die dann auch leichter lernen, die Dinge bleiben besser haften, und die Kinder können sich besser konzentrieren, und die Jause schmeckt ihnen auch besser. Und als Rückmeldung war es auch so, dass die Eltern gesagt haben, sie merken einfach, dass die Kinder fitter geworden sind, dass die Kinder sich gerne bewegen und das selber einfordern. Das war unser Ziel.

    Miriam Ablöscher: Man weiß aus der Literatur und auch aus der praktischen Erfahrung im Krankenhaus, dass Behandlungsfehler aber auch Zwischenfälle mit Patient*innen immer wieder dazu führen, dass Mitarbeiter*innen im Spital traumatisiert werden. Es gibt dazu auch einen Fachbegriff. Das nennt man das Second Victim Phänomen. Mit dem Projekt Kollegiale Hilfe möchten wir an der Klinik Hietzing ein flächendeckendes Netz an psychischen Ersthelfer*innen durch Kolleg*innen für Kolleg*innen aufbauen. Mittlerweile haben wir bereits 112 kollegiale Helfer*innen an der Klinik Hietzing ausgebildet. Und wir hatten auch bereits schon über 20 erfolgreiche und sehr hilfreiche Einsätze, in denen es gelungen ist, Mitarbeiter*innen nach besonders belastenden Ereignissen am Arbeitsplatz emotional zu unterstützen und ihnen psychische Erste Hilfe zukommen zu lassen. Wichtig ist eben auch, dass der oder die KoHi kein Vorgesetzter oder keine Vorgesetzte ist. Das kollegiale Gespräch ist vertraulich und findet in der Dienstzeit statt. Durch die Kollegiale Hilfe ist es gelungen, die Fehlerkultur in der Klinik Hietzing weiterzuentwickeln. In österreichischen Krankenhäusern sind diese Hilfsprogramme bislang eigentlich keine Selbstverständlichkeit. Deshalb gilt das Projekt Kollegiale Hilfe auch als Vorzeigeprojekt oder als gutes Modellprojekt im gesamten deutschsprachigen Raum.

    Geraldine Smetazko: Das Kuratorium Wiener Pensionistenwohnhäuser ist der österreichweit größte Anbieter für Senior*innenbetreuung. 2018 habe ich im Rahmen der Pride irgendwie festgestellt, dass es nichts für LGTBQIA-Senior*innen gibt, das heißt für die Zielgruppe, mit der ich eigentlich arbeite. Und so wurde die Projektidee geboren. Wir haben in einem interdisziplinären Team mit 12 Mitarbeiter*innen einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der diese Gruppe der LGTBQIA-Senior*innen sichtbar machen soll, dafür sensibilisieren soll. Und dann in weiterer Folge natürlich auch die Normalisierung auch von Queerness im Alltag vorantreiben soll. Eine der wichtigsten und frühesten Erkenntnisse im Projekt war, dass die Zielgruppe der LGTBQIA-Senior*innen selbst sehr versteckt ist. Das heißt, dass man schwierig an sie rankkommt, was natürlich auch aus ihrer eigenen Biografie zu erklären ist. Und aus dem Mindset, in dem sie aufgewachsen ist. Das heißt, wir mussten andere Wege finden als das direkte Andocken. Und so haben wir uns dafür entschieden, dass wir zum einen über die Mitarbeiter*innen gehen, die bestärken und sensibilisieren, und zum anderen auch mit visuellen Botschaften arbeiten, damit wir dann eine inklusive Atmosphäre schaffen können, wo alle Bewohner*innen wissen, dass sie ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität bei uns sehr willkommen sind und genauso gut gepflegt werden wie alle anderen auch.

    Eva Trettler: Das FEM Süd hat auch dank der Finanzierung der Wiener Gesundheitsförderung und der Unterstützung von der MA 13 Stadt Wien - Bildung und Jugend das Projekt WERTVOLL - Mädchen im Blickpunkt umgesetzt. Vision des Projekts war es, Mädchen als ihre Gestalterinnen des Lebens wahrzunehmen und sie auch dabei zu stärken. Gemeinsam auch mit ihnen die Rollenbilder vielleicht zu hinterfragen und ihnen neue Wege aufzuzeigen und sie auch zu unterstützen in ihren Entwicklungsaufgaben. Wir haben Workshopreihen umgesetzt zu unterschiedlichen Themen, aber auch Kleinprojekte gemeinsam mit den Mädchen gemacht. Und zum Beispiel machen wir auch mal einen Ausflug in einen Kletterpark oder haben mit dem Mädchen auch gemeinsam Lachyoga gemacht. Das Projekt ging von März 2018 bis Dezember 2020. Und im Zuge dieses Projektes haben wir in Summe über 3500 Mädchen, Mütter und Multiplikatorinnen erreicht, und fast 700 Workshopstunden umgesetzt. Ein sehr schönes Ergebnis des Projekts war auch unsere Methodensammlung, eine Sammlung von Übungen mit Tipps und Tricks, auch in Zeiten von Corona, wie ich konkret mit Mädchen arbeiten kann. Wir haben zu unterschiedlichen Themen wie Sexualität, Freundschaft, Beziehung, Gewalt, Übungen zusammengetragen und diese auch in eine Methodensammlung aufbereitet. Zum Abschluss möchten wir natürlich den Mädchen danken, die bei diesem Projekt teilgenommen haben und wir wirklich tolle und spannende Workshops gemeinsam mit den Mädchen erleben durften, die uns auch noch lange in Erinnerung bleiben.

Beim Wiener Gesundheitspreis 2021 in der Kategorie „Gesund in Einrichtungen und Organisationen“ wurden vier herausragende Projekte ausgezeichnet, die auf unterschiedliche Weise zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden innerhalb von Institutionen beitragen. Die Preisträge*innen erzählen im Video von ihren ausgezeichneten Projekten:

Das Projekt „WERTVOLL – Mädchen im Blickpunkt“ des Frauengesundheitszentrums FEM Süd unterstützt Mädchen und junge Frauen in ihrer psychosozialen Entwicklung. In Workshops und Beratungen werden Themen wie Körperbild, Ernährung, psychische Gesundheit und Selbstwert gestärkt – stets altersgerecht und alltagsnah.

„Regenbogen überm KWP“, eingereicht vom Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser, fördert ein wertschätzendes Miteinander in den Häusern des KWP. Durch gezielte Sensibilisierung und Schulungen werden die Themen sexuelle Orientierung und Geschlechtervielfalt sichtbar gemacht und die Akzeptanz von LGBTIQ+-Personen gestärkt.

Mit dem Projekt „Kollegiale Hilfe – KoHi“ setzt die Klinik Hietzing auf psychische Erste Hilfe durch Kolleginnen. Nach belastenden Ereignissen, etwa im klinischen Alltag, bieten speziell geschulte Mitarbeiterinnen niederschwellige und vertrauliche Unterstützung an. Dieses Peer-Support-Modell ist ein innovativer Ansatz zur psychosozialen Entlastung im Gesundheitswesen.

Die Sonderschule für Kinder mit erhöhtem Lernbedarf wurde für das Projekt „Am Laufen(den) bleiben“ ausgezeichnet. Es setzt gezielt auf Bewegung zur Förderung der motorischen Fähigkeiten und des Selbstvertrauens von Kindern mit besonderem Förderbedarf. Spielerische und motivierende Aktivitäten stehen dabei im Mittelpunkt.

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